von Knut Berger
Es ist nunmehr schon drei Jahre her, dass Udo Haußmann bei der Stadtverwaltung eine Idee unter dem Motto „Kinder brauchen den Sport und der Sport braucht die Kinder“ als Bürgerprojekt einreichte. Der Plan sieht dabei vor, dass der Hennersdorfer SV (HSV) an der kleinen Sporthalle des Augustusburger Ortsteils einen Spielplatz errichten möchte. Nachdem es dabei einige Hürden zu überspringen galt, ist jetzt der Baustart erfolgt.
Das ursprüngliche Vorhaben, dieses kleine Spielparadies auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe zur Holzbrücke zu errichten, wurde nicht genehmigt. „Die Untere Wasserbehörde verweigerte die Zustimmung, weil in der Auenlandschaft Aufschüttungen nicht erlaubt sind. Diese wären aber beim Spielplatzbau zwangsläufig entstanden. Diese Entscheidung ist für uns nachvollziehbar“, erläuterte Haußmann. 2019 gab es dann die Überlegungen, dafür das Grundstück an der Sporthalle zu nutzen. Schließlich fand 2020 eine Zusammenkunft mit den Hennersdorfer Eltern statt, in der dieser Standort befürwortet wurde . Durch die Corona-Pandemie kam das Vorhaben allerdings ins Stocken. Mittlerweile waren auch die Baukosten für das Bewegungs-Areal in die Höhe geschnellt. Von den ursprünglich angedachten Kosten in Höhe von 20.0000 Euro mussten sich die Initiatoren verabschieden. Durch die gestiegenen Baukosten und Materialpreise ist jetzt mehr als das Doppelte auf den Tisch zu legen, damit alle Rechnungen bezahlt werden können.
Doch HSV-Chef Haußmann zählt zu der Sorte von Menschen, die sich auf ihrem abgesteckten Weg nicht so einfach vom Kurs abbringen lassen. Schließlich rief er eine Spendenaktion für den Spielplatz ins Leben, in deren Rahmen bisher etwas mehr als 6000 Euro eingingen. Dieses Geld fließt in die Gesamtfinanzierung ein, die durch die Stadtverwaltung Augustusburg abgesichert wird. Jetzt erfolgte ohne großes Aufsehen zwar nicht der erste Spaten- aber dafür der erste Baggerschaufelstich. Zuvor hatte ein Mitarbeiter des Spielplatzproduzenten Werkform Brand-Erbisdorf abgesteckt, wo die Fundamente ausgehoben werden müssen. „Diese Arbeiten sind Teil der Eigenleistungen, die wir erbringen“, sagte Haußmann.
Dabei war Rene Düringer mit einem Mini-Bagger angerückt, den ihn sein ortsansässiger Arbeitgeber Volkmar Böhm für diese Aufgabe überlassen hatte. „Ich leiste so meinen ehrenamtlichen Beitrag zum Spielplatzbau. Ich bin sehr froh, dass es dieses Vorhaben gibt“, sagte der Hennersdorfer Familienvater zweier Kinder.
Haußmann hofft unterdessen auf weitere Unterstützung aus der Bevölkerung. „Läuft alles nach Plan, werden in der ersten Oktoberhälfte von den Experten aus Brand-Erbisdorf die Spiel- und Sportgeräte aufgestellt. Danach geht es an die Fertigstellung des Areals, wo unsere Hilfe wieder gefragt ist“, erklärte der Sport-Aktivist. Das Areal liegt zwar an einem Hang, das sei laut Initiator Haußmann aber kein Hindernis, sondern wurde vielmehr in die Gestaltung der Fläche einbezogen. „Dadurch bieten sich interessante Möglichkeiten“, so der Vorstandschef des HSV.
Der Standort an der Sporthalle besitze weitere Vorteile. So befinde er sich abseits von Bahnstrecke und Straßen und biete einen schönen Blick in die Natur. „Außerdem ist das Grundstück in Besitz der Stadt Augustusburg“, sagte Haußmann. Vorgesehen sei, zum Beispiel eine Korbschaukel, ein Doppel-Reck, eine Wippe sowie ein Balancierelement aufzubauen und mit dem erforderlichen Fallschutz zu versehen. Noch braucht man viel Fantasie, um sich alles vorstellen zu können. Doch Haußmann steckt voller Zuversicht: „Wir werden im Oktober das Bürgerprojekt komplett in die Tat umsetzen“, sagte der Hennersdorfer.
Erschienen am 28.09.21 in der Freien Presse Lokalteil Flöha